Leben mit MS – Angehörige

Leben mit MS aus Sicht der Angehörigen

Schmerzen, wackeliger Gang, neurologische Ausfälle. Über Jahre hinweg immer wieder auftretende Symptome. Und auf einmal, nach all den Jahren plötzlich die Diagnose – MS. Was heißt das? Was ist das überhaupt für eine Krankheit? Ist diese Erkrankung lebensbedrohlich? Wie verläuft sie? Wie wirkt sich die Diagnose auf unser Leben aus. All diese Fragen stellten wir uns. Wir sind mein Partner und ich, damals beide Mitte 30, selbstständig, mit 2 Kindern im Teenageralter. Zu Beginn der Diagnose beherrschten Angst und Unsicherheit unseren Alltag. Die Diagnose riss uns den Boden unter den Füßen weg. Beruflich, wie auch privat. Wir waren immer viel unterwegs, auf Bällen zum Tanzen, zum Skifahren und Wandern in den Bergen und plötzlich war das nicht mehr möglich. Auch der Betrieb musste geschlossen werden und mein Partner fiel in ein tiefes Loch. Doch Aufgeben war für uns keine Option. Wir lasen viel über die Erkrankung, schlossen uns einer Selbsthilfegruppe an, leiteten diese und fanden so Austausch mit Gleichgesinnten. Wie bei vielen anderen Erkrankungen auch, sind nicht alle Tage gleich. Mittlerweile haben wir 3 Enkelkinder. Diese halten uns auf Trab. Sie wussten bereits im Kleinkindalter, dass der Opa nicht mit ihnen Fußball- oder Fangenspielen kann. Aber dass er andere Opa-Qualitäten hat. Sie geben uns Kraft und Halt und machen das Leben trotz MS lebenswert.